Sportliche Weihnachten

Es ist ein erstaunlich sonniger Herbsttag. Am 12. Oktober 2019 sitzen sie noch einmal zusammen auf einer Bank im Zielbereich. Sebastian Fahsold, Johannes Hendel und Stefan Meyer lassen ihre Beinmuskulatur langsam abkühlen. Der Schweiß auf der Stirn ist trotz der wohltuenden Herbstsonne noch nicht ganz getrocknet, und der Erschöpfung folgen langsam die Erleichterung und die Gewissheit: Sie haben es geschafft. Sie haben das selbst gesetzte Ziel erreicht. Drei Köpfe, die anerkennend nicken. Drei Münder, über die ein Lächeln huscht, das nur Gewinner zustandebringen. Beim „Neideck 1000“, dem letzten gemeinsamen Wettkampf der Saison, haben die Männer im roten Trikot ein letztes Mal ihre Kräfte gebündelt und die lange und erfolgreiche Wettkampfsaison 2019 krönend abgeschlossen. Es sollte nicht nur fürs Podium reichen. Team Schamel schafft es an diesem denkwürdig sonnigen Tag auf Platz 1.

Vom Einzelläufer zum Team

Noch zehn Monate zuvor ist an einen Teamsieg in der Fränkischen Schweiz nicht zu denken. Mit der Entscheidung, das Sponsoring-Engagement eines einzelnen Athleten, um weitere Teammitglieder zu ergänzen, stand am Anfang des Jahres erst einmal Recruiting auf dem Plan. Doch es sollten nicht irgendwelche Athleten sein, sondern „echte Typen“ mit Ambition.Typen, wie Sebastian Fahsold und Stefan Meyer, die ihr Schamel-Debüt im März und April 2019 gaben. Der Beginn einer intensiven und erfolgreichen Team-Saison.

Von Hamburg bis La Palma

Obwohl mit einer genuin fränkischen Seele ausgestatten, beschränken sich die Läufer des Team Schamel nicht nur auf Baiersdorf und Umgebung, sondern sind auch auf den Straßen der großen Städtemarathons und in den bergigen Pfaden der Ultratrails zu finden. Hier, auf 4.000 Kilometer Distanzen und bei Temperatur-unterschieden von 30°C, macht sich nicht zuletzt die Vielseitigkeit des Teams bemerkbar. Während Johannes im verregneten April die Marathon-Bestzeit auf Hamburgs Straßen jagt, begeben sich Sebastian und Stefan auf einen 75 Kilometer langen und 5.500m hohen Trail auf den Kanaren.  Diese Unterschiede sind gewollt. “Wir haben nie geplant, ein reines Trail-Team zu sein, wollten aber ebenso wenig ein Team aus klassischen Straßenläufern werden. Wir haben der Entwicklung des Teams stattdessen freien Lauf gelassen; jeder Athlet sollte seinen eigenen Weg gehen dürfen, also sind wir ein Langstrecken-Allrounder-Team geworden”, erinnern sich Matthias Schamel und Johannes Hendel.

Der Spirit der Kren-Marie

So profitiert der eine vom anderen, weiß Johannes Hendel: „Wir tauschen uns aus. Geben Erfahrungswerte und Tipps weiter.“ Dieser Dialog und die Gemeinschaft gehen häufig über das Sportliche hinaus. Das Team eint die Zielsetzung, die hohen sportlichen Ambitionen mit dem Beruf und der Familie unter einen Hut zu bringen. Immer ein Akt der Balance. Häufig ein Meisterwerk der Planung. Das alles funktioniert neben den eigenen Bemühungen nur mit Unterstützung. „Es ist großartig, wie aktiv die Jungs die Marke leben und unsere Werte spürbar machen“, sagt Matthias Schamel. Da kommt es schon mal vor, dass der Sponsor, selbst Freizeitathlet, live mitfiebert und gespannt den Wettkampfverlauf verfolgt. „Klasse, wenn es dann wieder mal einer aus dem Team aufs Podium geschafft hat. Das freut mich immer auch persönlich.“ Für Johannes, Sebastian und Stefan ist das Team Schamel längst mehr als nur ein Athleten-Sponsoring. Johannes Hendel: „Schamel schweißt uns zusammen. Wir sind stolz, die Kren-Marie auf der Brust tragen zu dürfen. Es ist ein ganz besonderer Spirit.“ Ein Spirit, von dem sich längst haben andere anstecken lassen.

Weitere Unterstützung aus der Region

Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und wo gelaufen wird, verschleißen Schuhe. Mehrere tausend Kilometer legt ein einzelner Schamel-Athlet im Jahr bei Wettkämpfen und im Training zu Fuß zurück. Gut, dass das Team von vornherein mit dem Erlanger Sporthaus Intersport Eisert eine Kooperation schnüren konnte, um für das Schuhproblem auf regionaler Ebene und mit Unterstützung des lokalen Einzelhandels eine Lösung zu finden. „Der regionale Schulterschluss ist uns wichtig“, betont Matthias Schamel, für den von Anfang an feststand, dass die notwendigen Materialien aus dem regionalen und direkten Umfeld bezogen werden. Die Laufschuh-Experten um Eisert-Urgestein Heimo Fischer wissen das zu schätzen und legen sich neben einer passgenauen Beratung auch in punkto Athleten-Recruiting ins Zeug. „Es dauerte kaum eine Woche und potentielle Athleteninnen und Athleten schrieben uns durch den von Eisert initiierten Dialog während des Schuhverkaufs an“, erinnert sich Johannes Hendel, der nach dem Einzelathleten-Dasein bei Schamel die Organisation des Teams übernahm. Mit Erfolg: Zum Saisonstart 2020 wird das Team Schamel fünf Köpfe zählen.

So läuft es 2020

Mit der gebürtigen Erlangerin Annika Belz, die bereits mit jungen 22 Jahren für Erfolge auf der Mittelstrecke sorgte, und Annika „Anni“ Johann, einer Trail-Newcomerin, die bereits in ihren ersten Rennen das Podium der Trails in Südostasien erklomm, ergänzen erstmals zwei Frauen das Team Schamel. Mit Frauenpower geht es also weiter, warten neue Herausforderungen und neue persönliche Bestleistungen, wenn es mit fränkischer Seele und der Kren-Marie auf der Brust wieder durch die schnellen Straßen der großen Marathon-Städte und auf die Gipfel der schönsten Ultratrails geht. Im regnerischen April und an denkwürdig sonnigen Herbsttagen …

Wir drücken unserem Team Schamel 2020 weiter die Daumen und wünschen Ihnen, liebe Kundinnen und Kunden, liebe Freundinnen und Freunde der scharfen Wurzel ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr … mit vielen guten Vorsätzen. Laufen zum Beispiel ist auch auf kurzen Strecken nicht nur gesund, sondern lässt Menschen über sich hinaus und zusammenwachsen. Probieren Sie es doch einfach mal aus!