Expedition ins Kren-Reich

Wieso heißt Meerrettich eigentlich Meerrettich, manchmal auch Kren? Warum gilt Baiersdorf als Meerrettich-Hauptstadt? Was zeichnet Merrettich als Sonderkultur aus? Wie sieht Meerrettich überhaupt aus? Wie scharf ist er wirklich? Und wie kommt die Wurzel vom Acker letztendlich in ein Schamel Glas? Gemeinsam mit Kindern, Eltern und Betreuern der Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen e.V. wandelten wir pünktlich zum Ende der Sommerferien auf den historischen Spuren der scharfen Wurzel, machten uns Hände und Schuhe auf dem Schaufeld der Stadt Baiersdorf schmutzig und zogen schließlich durch die Produktions- und Lagerhallen der Schamel Meerrettich GmbH & Co. KG.

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1°C – wärmer ist es nicht im Meerrettichwurzel-Lager von Schamel Meerrettich. Gegen den Frost schützen einen auch die Kittel und Haarnetze nicht, die man aus hygienischen Gründen bei einem gehaltvollen Streifzug mit Matthias Schamel durch die Produktionshallen seines Unternehmens überwerfen muss.

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Also schnell weiter im Programm bzw. alles auf Anfang: Denn bevor die Meerrettichwurzel zur Weiterverarbeitung bei Schamel Meerrettich ankommt, verbringt sie ihre Tage tief eingekuschelt im am besten sandigen Erdreich, beschützt von einer dichten Krone aus großen grünen Blättern. Sehen kann man diese zum Beispiel auf dem Schaufeld der Stadt Baiersdorf, wo uns Krenlandwirt Norbert Kröner in die Geheimnisse und Mühseligkeiten des Krenanbaus einweihte.

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Von allein schaffte es der Meerrettich übrigens nicht nach Baiersdorf, wie uns Schamel-Geschäftsführer Matthias Schamel am Gedenkstein von Schloss Scharfeneck am Rande von Baiersdorf erzählte. Vor über 500 Jahren sorgte stattdessen ein reiselustiger Graf und Alchemist dafür, dass Baiersdorf zu dem werden konnte, was es heute ist: die Hauptstadt des Krens.

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Genuss ist nichts selbstverständliches, Essen kommt nicht aus dem Kühlschrank und Meerrettich streng genommen nicht aus dem Glas. Wem das noch nicht klar war, der freute sich an diesem Tag über viele Aha-Effekte. 30 Minuten dauert es übrigens ungefähr, bis es die Wurzel in der Schamel Meerrettich-Produktion ins Glas schafft. 150.000 Gläser durchlaufen dort am Tag im Schnitt diesen Prozess. Dass die Wurzel überhaupt gedeihen und heranwachsen kann, dauert natürlich länger. Und sie braucht einen fähigen Krenbauern, der sich ihrer mehrmals im Jahr annimmt. Oder wie es Landwirt Kröner sagt: „Wer das nächste Mal ein Glas Schamel-Meerrettich aufmacht, weiß jetzt wie viel Arbeit drin steckt.“

Wir bedanken uns herzlich bei Norbert Kröner für seinen Einsatz auf dem Acker und natürlich bei unseren tollen Besuchern.
Es hat uns großen Spaß gemacht, euch unsere Welt zu zeigen!